PRINCIPALS of EUROPE

Ausstellung anlässlich des EU-Ratsvorsitz 2018

So vielfältig und bunt wie die Farben des nahenden Herbsts präsentierte sich die Ausstellung „Principals of Europe“ im Foyer des ORF Tirol.
Anlässlich des österreichischen EU-Ratsvorsitzes hat der in Innsbruck lebende Maler Helmut Zwerger Motive aller 28 EU Hauptstädte auf die Leinwand gebracht.

Die Bilder waren von 12. September 2018 bis 1. Oktober 2018 im Foyer des Landesstudios zu sehen. Als bunte Botschafter Tirols wurde die Ausstellung ab 9. Oktober 2018 in Brüssel, dem offiziellen Sitz des Rats und der Europäischen Kommission präsentiert. Ehe sie dann ab 26. Oktober in Straßburg, dem offiziellen Sitz des Europäischen Parlaments, ausgestellt wurde.

ES IST EIN GESCHENK IN EUROPA LEBEN ZU DÜRFEN

ÜBERLEGUNGEN des Künstlers zu PRINCIPALS of EUROPE – im März 2022 aktueller den je

Die Idee einer Europa Ausstellung kam Mitte 2015 und war insofern naheliegend als Europa das beherrschende Thema an den Stammtischen war. Es ging nämlich das Gespenst des Grexits bedrohlich umher. Nachdem ein Künstler, einem Journalisten nicht unähnlich, immer auf der Suche nach etwas Neuem ist, war die EU als Thema meiner nächsten Ausstellung sozusagen ein gefundenes Fressen für mich. Ich würde alle 28 EU Hauptstädte – die Principals of Europe- auf die Leinwand bringen.

In der Europäischen Union leben mehr als eine halbe Milliarde Menschen. Sie ist der größte gemeinsame Wirtschaftsraum auf der Erde. Es gibt 24 Amtssprachen und etliche Minderheitssprachen wie baskisch, katalanisch und auch russisch. Wenn dazu noch die verschiedenen Mentalitäten und Denkweisen, Religionen, Kulturen und die im wildem Mix zusammengebrauten Gene von Kelten, Römern, Germanen und Hunnen zusammenkommen, ergibt das zwar ein gewaltiges Potpourri an Gefährdungspotenzialen, öffnet aber auch ungeahnten Möglichkeiten Tür und Tor. Einigkeit und Gemeinsamkeit könnten durchaus der Schlüssel zur Geburt der Vereinigten Staaten von Europa sein.

Durch meine Bilder versuche ich die enorme Vielfalt und Pracht Europas aufzuzeigen. Dabei gehe ich mit der Wahl der Motive nicht zimperlich um. Etliche stammen aus der ersten Reihe wie die Notre Dame in Paris, der Parthenon Tempel in Athen oder die St. Paul’s Cathedral in London. Für andere wiederum wollte ich nicht unbedingt die „Klassiker“ verewigen. So habe ich z. B. für Wien das Hundertwasserhaus, für Brüssel die Basilique Nationale du Sacré Coeur gewählt und wer geglaubt hat, dass der schiefe Turm von Pisa der einzige schiefe Turm in Europa ist, der hat noch nicht den Glockenturm der Kathedrale von Vilnius gesehen. Im Gegensatz zu allen anderen Bildern ist Luxemburg ein reines Landschaftsbild mit einem gewaltigen historischen Hintergrund, dem berühmten Bock Felsen. Diesen hatte der Ardenner Graf Siegfried im Jahre 963 im Zuge eines Tauschgeschäftes erworben und darauf die Burg Lucilinburhuc gebaut, die Wiege Luxemburgs.

Ich bin ein überzeugter Europäer wie viele andere Menschen auch. Wir leben auf einem Kontinent, den zu erkunden es mehr als ein Menschenleben braucht. Unsere Städte gehören zu den schönsten der Welt. Ebenso unsere Flüsse, Berge, Wälder und Seen. Wir können ungehindert über viele Tausende von Kilometern reisen und lernen dabei Menschen kennen, deren Sprache wir zwar nicht verstehen, die aber so wie wir Einwohner von Europa sind. Darauf sollten wir stolz sein und in Europa wirklich ein Geschenk sehen, in dem wir leben dürfen.

Helmut Zwerger

Werke

Helmut Zwerger

Im reifen Alter von 30 Jahren promovierte ich schlussendlich an der Leopold Franzens Universität in Innsbruck zum Dr.univ.med. Nach Zwischenstationen in Klagenfurt und Schwaz landete ich auf der Zahnklinik in Innsbruck und machte dort meinen Facharzt für Zahnheilkunde.

1993 passierte etwas, was mein Leben auf den Kopf stellte. Mir wurde nämlich, durch gewisse Umstände bedingt, bewusst gemacht, dass ich das Zeug zum Maler hatte. Das war umso erstaunlicher, als ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht einmal wusste, wie ein Malerpinsel ausschaute.
Mein erstes Bild wurde ein Saxophonspieler. Der Umgang mit den Farben war mir vom ersten Moment an vertraut. Bis zum heutigen Tag verwende ich die Farben im abstrakten Sinn. Sozusagen mein Markenzeichen.

Einige Zeit später machte mir jemand den Vorschlag, den zurzeit berühmtesten Österreicher zu malen. Es dauerte nicht lange, dass ich auf Arnold Schwarzenegger stieß. Das Bild wurde im Rahmen einer zu einem späteren Zeitpunkt in den USA geplanten Charity Veranstaltung in einem großen Innsbrucker Hotel der Öffentlichkeit präsentiert. Dabei lernte ich die Innsbrucker Geschäftsfrau Anna Weber kennen. Ihr Vorschlag war, ein Foto des Schwarzenegger Portraits ihrem in Reno in den USA lebenden Sohn Franz zukommen zu lassen.

Der Clou bei der Geschichte war, dass Franz mit Schwarzenegger eng befreundet war. Ein paar Wochen später kam Schwarzenegger bei den Webers vorbei. Schwarzenegger ging im Wohnzimmer herum, und es ergab sich, dass er wie aus dem Nichts das Foto seines Konterfeis in seinen Händen hielt. Dann hieß es:
„Wer ist der Zwerger? Wo ist der Zwerger? Das Bild will ich haben.“
Kurz und gut. Franz wurde mein Manager. Das Bild selbst ging auf die Art Expo in New York und im Anschluss direkt nach Kalifornien zu Arnold Schwarzenegger. Den Scheck für das Bild spendierte ich dem Elisabethinum in Axams.